So betitelt Skater Florian Lobitz den Skatepark von Scharbeutz und ist voll des Lobes:„ Für mich ist es der schönste Skatepark, den ich kenne. Das Skaten bringt hier richtig Spaß und man kann in einem schönen Flow abwechslungsreich fahren.” Sobald es seine Arbeit erlaubt, fährt er zum Strand um zu skaten. Umgeben von Dünengras, mit Blick auf die blaue Ostsee ist die Lage des Skateparks fantastisch und erinnert somit an den weltbekannten Skatepark am kalifornischen Venice Beach. Laut Florian trifft man Skater und BMX-Fahrer eher ab nachmittags und abends, wenn die vielen Scooter-Fahrer aufhören. Befahrbar ist der Park von 8 Uhr morgens bis 22 Uhr abends, dann geht die Beleuchtung der Anlage aus.
Heidi und Bruno Anders aus Eutin sitzen auf der integrierten Zuschauertribüne und schauen geduldig ihren Enkeln Lönne und Mads zu. Eine Woche sind die beiden zu Besuch und der Skatepark steht ganz oben auf ihrer Urlaubsliste und nach Lönnes Meinung, viel besser als zu Hause in Itzehoe. Opa Bruno empfiehlt zudem den Minigolfplatz in der Nähe. Der liegt ein kleines Stück südlich hinter einer top-modernen Strandgastronomie an der Promenade. Scharbeutz zeigt sich fit für die Saison 2021. Bürgermeisterin Bettina Schäfer bestätigt den Eindruck der guten Akzeptanz des Skateparks und berichtet, dass viele Gäste Scharbeutz gerade wegen der neuen Anlage als Urlaubsziel wählen. Nachbarschaftsprobleme am Skatepark gibt es keine. In der Gemeinde ist man froh, der Jugend gerade in diesen Zeiten etwas Besonderes bieten zu können. Sylt kann sie nur empfehlen, den Jugendlichen zu vertrauen und schon mit der Wahl des Standortes einer Anlage zu zeigen, dass sie dazu gehören.
Die Mischung macht’s: Das Miteinander der Locals und die Belange des Tourismus sollen sich die Waage halten. Damit das Befahren des Skateparks so geräuscharm wie möglich ist, ist dieser in Ortbeton gebaut, eine B-Plan Änderung vorgenommen und aus dem Tourismus-Haushalt bezahlt. Geplant wurde der Park mit der Jugend vor Ort von der Firma Betonlandschaften. Der Gründer und Sachverständige Ralf Maier richtet sich nach auf Beton ermittelten Lärmschutz-Messungen. Hätte er sich nach der bayrischen Mischlärmmessung (auf Holz, Metall, Asphalt, Kunststoff und Beton ermittelt) von 2005 gerichtet, hätte eine über 4 Meter hohe Lärmschutzwand errichtet werden müssen. Das macht bei den real entstehenden Skategeräuschen auf Ortbeton keinen Sinn und würde solche Projekte in der Nähe von Bewohnern noch schwerer realisierbar machen und zudem extrem verteuern.
Wir dürfen hoffen, dass die zuständigen Gutachter und Behörden diese Feinheiten auf dem Schirm haben, sodass dabei am Ende Werte herauskommen, die rechtssicher und auf dem aktuellsten Stand sind. Die Gemeinde Scharbeutz bietet jedenfalls an, ihre Erfahrungen auf diesem Gebiet gerne zu teilen. Allen, die noch Bedenken wegen eventueller Geräuschbelästigungen haben, legen wir nahe, sich die positiven Beispiele eines funktionierenden Miteinanders in Scharbeutz, Laboe und in Haderslev anzuschauen. Der Multipark im Ganzen wird ein Gewinn für Sylter und Gäste sein.
Mit rollenden Multipark-Grüßen,
Skateboarding Sylt e.V.