Rollsportlegende Titus Dittmann engagiert sich für den Skatepark auf Sylt

„Was Besseres kann der Insel nicht passieren!“

Titus Dittmann hat ein „Brett vorm Kopf“. So titelt jedenfalls – etwas effekthaschend – ein Dokumentarfilm über die 72-jährige Legende des Skatens. Weltweit gibt’s wahrscheinlich niemanden, der diesen Sport seit 4,5 Jahrzehnten überzeugender repräsentiert als er. Und zwar auf allen Ebenen: als Unternehmer, Ehrenamtler, als Sportler, Autor und als Mensch.

Bei einem kurzen Syltbesuch war es dem Münsteraner eine Herzensangelegenheit sich vom Skateboarding Sylt Formand Gernot Westendorf und von Sylt Marketing-Chef Moritz Luft das Skate-Projekt im Multipark in Westerland vorstellen zu lassen.

„Grandios. Was Besseres als diese Anlage genau hier – an einem lebendigen, city- und meernahen Standort – kann Sylt nicht passieren. Für die Planung habt ihr mit den Dänen Rune Glifberg und Ebbe Lykke ebenfalls die Besten gewonnen. Das ist ein Leuchtturmprojekt für die Insel. Das gehört einfach hierher“, versicherte Titus Dittmann, als er sich persönlich ein Bild von den Plänen der Anlage im Westerländer Sylt Stadion verschaffte.

Dittmann, ehemals Münsteraner Sportlehrer, war einer der Ersten, der Ende der 70er Jahre erkannte, welchen Benefit das Skaten für Kinder und Jugendliche hat. Er führte den Rollsport als Vereinsport ein, machte ihn auf internationaler Wettbewerbsebene groß, baute ein gigantisches Lifestyle-Unternehmen auf und kümmert sich heute mit all seiner Energie um die soziale und pädagogische Komponente des Skatens.

Mit seiner Stiftung „skate aid“ hat der 72-Jährige in Krisen- und Kriegsgebieten auf der Welt Projekte geschaffen: „Denn Skaten bindet alle Aufmerksamkeit, stärkt den Körper, schafft Selbstbewusstsein  und heilt die Seele“, berichtet Dittmann von seiner Arbeit, die oft auch wissenschaftlich begleitet wird.

Auch in Deutschland gilt sein soziales Engagement Kindern und Jugendlichen: „Skaten ist mehr als Lifestyle. Es ist ein unkonventioneller Individualsport mit leichtem Einstieg, durch den Kinder und Jugendliche Balance, Flexibilität und Geschicklichkeit trainieren, Kreativität und soziale Kompetenz – kurzum: in dem sie über sich hinauswachsen können. Junge Menschen stark zu machen, fürs Leben ist unser Ziel – und genau da gibt es auch an einem touristischen Hotspot großen Bedarf“, meinte Dittmann bei seinem Sylt-Besuch auf seine mitreißend enthusiastische Art.

Moritz Luft und Gernot Westendorf bot er nach der Begehung spontan an, das Konzept für die pädagogische Begleitung des Skateboard-Projekts zu entwickeln: „Ich bin da gerne mit im Boot. Denn dieses Projekt fördert die Einheimischen, bringt dem Skatesport bundesweit neue Fans und man kann an diesem Ort einen zeitgemäßen Raum der Begegnung etablieren. Da profitieren alle davon“, brachte er seine Haltung auf den Punkt.

Zum Hintergrund des Projekts: Auf Sylt ist die Sehnsucht der aktiven Skater nach einer großen Sportstätte schon seit Jahrzehnten lebendig. Vor vier Jahren gründete Gernot Westendorf mit anderen Aktivisten die IG Multipark aus der 2018 der Verein Skateboarding Sylt e.V. entstand, um die Vision endlich Wirklichkeit werden zu lassen. Für die Planung des Sylter Skateparks und des gesamten Multiparks konnte der Verein das Team aus Skate-Guru Rune Glifberg und Architekt Ebbe Lykke gewinnen. Die beiden Dänen haben überall in Europa innovative Rollsport-Anlagen mit Leben gefüllt.

Der Skatepark Sylt soll mit seinen 3.000 Quadratmetern Fläche ein Teil des geplanten Sport-Multiparks auf der Fläche des bisherigen Sylt-Stadions im Süden der Inselmetropole werden. Für den ersten von zwei Bauabschnitten des Skate-Areals sind im Haushalt 2020 der Gemeinde knapp 800.000 € bereitgestellt. Für den zweiten und größeren Teil werden 1,7 Millionen Euro veranschlagt – mit ihrem Crowdfunding haben der Skateboarding Sylt e.V, zusammen mit der Sylter Bank und der Energieversorgung Sylt hierfür bereits Dutzende Paten gefunden und wünschen sich weitere Spender. Titus Dittmann wird helfen die Spendenaktivität auf der Insel und darüber hinaus anziehen zu lassen, damit auch das liebe Geld kein Hindernis für den Skatepark im Multipark sein wird.