Ab und zu lohnt der Blick über den Tellerrand der Inselberichterstattung zum Thema Multipark und da bietet sich die Flensborg Avis, Sprachrohr der dänischen Minderheit für Südschleswig, als gute Alternative an.

Gerade zum Thema Skaten lesen wir fast jede Woche über das Entstehen von neuen Skateparks. Aktuell von dem neuen Skatepark in Handewitt auf 1400 m2 oder von der Erweiterung des Schlachthofs in Flensburg mit großzügiger Unterstützung des Landes SH. Von den vielen Aktivitäten im auf 1000 m2 angewachsenen Skatepark in Glücksburg oder vom Skatetraining in Minderheitenschulen wie in Süderbrarup um nur einige zu nennen. Dazu kommen Pläne für neue Skateparks in Husum, Niebüll und Wyk auf Föhr. Wir selbst bekommen Anfragen von Ex-Syltern in Klanxbüll nach Tipps für Baufirmen, Anfragen für Ratschläge aus Norddorf auf Amrum… .

Und spätestens beim Blick über die Grenze nach Dänemark bekommen wir auf Sylt feuchte Augen.

Warum nur braucht die gute Idee Multipark bei uns so lange? Der Flächenanteil des Skateparks im Multipark macht mit seinen ca. 3000 m2 gerade mal 15% der Gesamtfläche aus. Ja richtig, das bedeutet, dass 85% !!!!! andere Sportarten (Leichtathletik, Fussball, Basketball, Beachvolleyball, Klettern, Parcour und Boule) möglich sein werden. Wenn unsere gemeinsame, große Demonstration im alten Stadion eines gezeigt hat, dann dass es Zeit wird. Die Jugend, Schulen, Parteien und Vereine brauchen und wollen den Multipark. Überall hören wir aus Tourismusregionen mahnende Worte, dass die Bevölkerung besser mitgenommen werden muss und nicht wie bisher das Gefühl haben darf, zurückgelassen zu werden. Der Multipark ist ein solches Signal.

Lasst uns nach dem positiven Beschluss des Verwaltungsgericht Schleswig alles dafür tun, dass der lang geträumte Multipark endlich Realität wird.

Wir rufen alle Beteiligten, besonders in der Nachbarschaft auf, jetzt zusammen zu arbeiten. So wie bisher darf es nicht weiter gehen.

 

Skateboarding Sylt e.V.

Hier unsere Übersetzung aus der Flensburg Avis zu der neuesten Entwicklung in Sachen Multipark:

 

May-Britt Petersen
mpe@fla.de

Gericht: Multipark verletzt nicht Rechte der Anwohner

Das Verwaltungsgericht in Schleswig hat mehrere Klagen von Anwohnern gegen die Bauzulassung des geplanten Skateparks auf Sylt abgewiesen. Dieser verletzt nicht die Rechte der Anwohner, heißt es in der Begründung.

Westerland. Die Rechte der Anwohner werden nicht verletzt mit der Realisierung des geplanten Multiparks in Westerland auf Sylt. Das hat das Verwaltungsgericht in Schleswig beschlossen, nachdem mehrere Anwohner eine Klage gegen die Bauzulassung des ersten Bauabschnitts des Multiparks eingereicht hatten.

„Der geplante Skatepark im Multipark wird nicht übermäßigen Lärm verursachen. Der Skatepark wird als Sportanlage betrachtet und nicht als Freizeitanlage und hält die dafür festgelegten Grenzwerte für Lärm ein,“ heißt es in der Begründung des Gerichts. Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass die Lärm-Untersuchung, die in Verbindung mit der Begründung für die Bauzulassung gemacht worden ist, fehlerfrei ist.

Bei dem Verein Skateboarding Sylt, der für die Realisierung arbeitet, freut man sich über das Urteil. „Das zeigt, dass es den richtigen Weg geht und das die Kommune seine Arbeit richtig macht,“ sagt Formand Gernot Westendorf.

Einwand in Betracht gezogen

Die Kläger überdenken jetzt den Beschluss und überlegen ob sie dagegen Einwand erheben werden.

„Das ist ja auch eine Frage des Geldes. Es kann auch sein, das wir den Beschluss akzeptieren und die Lärmuntersuchung abwarten, die nach einem Jahr gemacht werden soll,“ sagt Erich Spintig, der Sprecher für eine Gruppe von Klägern ist. Er kündigt jedoch gleichzeitig an, dass mehrere Klagen gegen den Multipark möglich sind.

Erich Spintig ist glücklich darüber, dass im Beschluss daran festgehalten wird, das nur Kinder und Mitglieder des Skateboarding Sylt den Skatepark nutzen dürfen.

-Damit haben wir ein Teil unseres Zieles erreicht, hinweist Erich Spintig. Er befürchtet jedoch, dass diese Vorgabe zu einem späteren Zeitpunkt aufgehoben wird, da er glaubt, dass es nicht im Interesse der Kommune Sylt sein kann, Millionen von Euro für ein Projekt auszugeben, das später nicht für alle offen ist.

Gernot Westendorf ist sich sicher, dass man für den Start einen guten Weg finden wird, die aufgestellten Regeln einzuhalten, dass nur Kinder und Mitglieder den ersten Abschnitt des Multiparks nutzen. Zu allererst hofft er, dass Bauarbeiten so schnell wie möglich gestartet werden können.

„Ich hoffe, dass es nächstes Jahr im April losgehen kann, damit im Sommer im Park endlich geskatet werden kann,“ sagt er.

Gleichzeitig unterstreicht der Formand von Skateboarding Sylt, dass man weiterhin für einen Dialog mit den Gegnern offen ist. Ein Dach über Teile des Parks ist weiterhin eine Möglichkeit.

Für diese Möglichkeit ist Erich Spintig ebenfalls offen. Er kritisiert allerdings, dass die Gemeinde die Gegner nicht in ihre Überlegungen mit einbezieht und Beschlüsse hinter geschlossenen Türen getroffen werden.

Es war Dienstag nicht möglich einen Kommentar von der Kommune Sylt zu bekommen.

FAKTA zum Multipark:

Der Multipark entsteht auf einer Fläche von ca. 23.000 m2 in Westerland und bietet Möglichkeiten zu skaten, Leichtathletik, Fussball, Basketball, Volleyball, Klettern und Parcour.

Es ist bis jetzt vom Kreis Nordfriesland nur eine Bauzulassung für den ersten Bauabschnitt Skatepark erfolgt.