Die entstehenden Geräusche im Skatepark-Abschnitt beschäftigt Multipark-Fans und Standort-Gegner. Doch wie werden Lärmemissionen von Skateparks eigentlich gemessen und berechnet?

Auf der Rollfläche im Multipark wird auf Beton geskatet und man sollte meinen, dass Messwerte auf Beton gemessen, als Richtwert gelten. Doch in Deutschland läuft das anders.

Die Grundlage für die Emissionen bildet eine Studie mit Messungen, die 2005 vom bayerischen Umweltamt veröffentlicht wurde. Angesetzt wurde ein Mittelwert aus verschiedenen Materialien (Holz, Metall, Kunststoff, Asphalt und Beton). Klar, Skaten verursacht Lärm, doch jeder Skater weiß, dass Skaten auf Holz, Metall und Asphalt lauter ist, als Skaten auf Beton. Damit setzt man die Latte gewissermaßen von vornherein höher. Warum? In Deutschland wurde zur Bestimmung von Richtwerten an standardisierten Hindernissen gemessen, die mehrere Personen abwechselnd immer wieder anfahren. Ganz anders wird das im Sylter Flow-Skatepark sein . Doch Richtlinie ist eben Richtlinie.

Das renommierte Gutachter-Büro Lärmkontor aus Hamburg, das seit Beginn der Planung des Multiparks dabei ist, hat sich natürlich an das geltende Regelwerk gehalten und versucht, die richtlinienkonformen Berechnungen soweit wie möglich an die zu erwartende Wirklichkeit anzupassen. Hierfür wurden, wo zulässig, begründete Korrekturfaktoren angesetzt. Ob das sachgerecht erfolgt ist, muss der Kreis Nordfriesland im Rahmen der Entscheidung über die Baugenehmigung überprüfen und beurteilen. Für diese Beurteilung zieht der Kreis Nordfriesland Fachbehörden, wie das LLUR (Landesamt SH für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume), zu Rate.

Lärmkontor hat auch den Worst-Case, also die am schlimmsten anzunehmende akustische Entwicklung, untersucht. Es hat sich gezeigt, dass Lärmschutz am Standort erforderlich ist. Folglich wurde die Lärmschutzwand geplant und im Bauantrag beantragt (5,25 m hoch und 16 Meter lang).

Land auf, Land ab gilt, insbesondere nach der Pandemie, attraktive Flächen für die Jugend zu schaffen: Flächen wie der Multipark am Südwäldchen. Aus unserer Sicht sind durch das Gutachten alle Rahmenbedingungen beachtet worden. Wir warten auf das GO aus Husum.

Viva el Multipark!  

Skateboarding Sylt e.V.

 

Wir danken der Flensborg Avis für die Erlaubnis einen Zeitungsbericht zum Multipark „Lange Wartezeiten für Skater auf Sylt“ vom 29/5/21 zu bringen.

 

Hier unsere deutsche Übersetzung:

Die Flensborg Avis schreibt am 29/5/2021

Lange Wartezeiten für Skater auf Sylt

Das Amt Nordfriesland hat auch ein Jahr nach dem Antrag der Gemeinde Sylt keine Bauerlaubnis für den Multipark auf Sylt erteilt. Anwohner drohen mit einer Klage, wenn das Projekt ohne Änderungen durchgeht.

Freizeit May-Britt Petersen, mpe@fla.de

Westerland. Sylter Skater werden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht in diesem Jahr ihren Sport in einem nagelneuen Skatepark-Abschnitt des Multiparks ausüben können.

Denn selbst wenn Lokalpolitiker der Gemeinde Sylt den ersten Bauabschnitt des geplanten Multiparks im November 2019 einstimmig beschlossen haben und den Bauantrag im April 2020 beim Amt Nordfriesland eingereicht haben, ist diesem immer noch nicht statt gegeben wurden.
Noch hat das Amt der Flensborg Avis nicht geantwortet, warum die Bauerlaubnis sich so hinzieht. Gernot Westendorf, Formand des Vereins Skateboarding Sylt, der in Verbindung des Projektes Multipark gegründet wurden ist, geht davon aus, dass die Verzögerung einer Gruppe Anwohner geschuldet ist, die Gegner des Projektes in der geplanten Form sind. Deswegen wird der Bauantrag extra gründlich geprüft.

– Wir hatten gehofft, man könne schon dieses Vorjahr mit dem Bau beginnen, aber jetzt sind wir schon froh, wenn es nächstes Jahr beginnt, sagt Gernot Westendorf.

Das ganze Projekt geht davon aus, das das Syltstadion in eine multifunktionelle Anlage um geplant wird für Skater, Athletik, Fußball, Volleyball und Basketball. Dies soll in mehreren Bauphasen erreicht werden, in dem der erste Bauabschnitt den ersten Teil des Skateparks ermöglicht.

Gegner
Erich Spintig ist einer der Gegner des Projektes. Er selbst wohnt an einem anderen Ort der Insel, aber er besitzt eine Ferienwohnung in einem Gebäude in der Nähe des geplanten Multiparks und fürchtet besonders Lärm.

– Wir sind nicht gegen den Multipark, aber wir sind gegen den Skatepark, weil dieser Lärm verursacht, hält Erich Spintig fest und erzählt, das er einmal in einem Hotel auf Fuerteventura gewohnt hat, das neben einem Skatepark lag. – Das lärmte so laut, das ich die Lautstärke des Fernsehers aufdrehen musste, sagt er.

Wenn der erste Bauabschnitt des Multiparks ohne Planänderung durchkommt, ist eine Gruppe Anwohner fest entschlossen gegen das Projekt zu klagen.

– Es ist ja total verrückt einen Skatepark in einem Wohngebiet zu bauen. Darüber hinaus zerstört man die Landschaft direkt an den Dünen, unterstreicht Erich Spintig. Er schlägt vor, das der Skatepark in Tinnum liegen könne, wo es schon Sportanlagen gibt und eine feste Busverbindung besteht. Eine Platzierung in Tinnum lehnt Skateboarding Sylt ab, da es dort für die jungen Leute nicht attraktiv genug und zu schlecht erreichbar ist. Außerdem haben sich Lokalpolitiker klar für eine Platzierung in Westerland entschieden. Trotz der Klagedrohung der Anwohner bewahrt Skateboarding Sylt seinen Optimismus. – Wir müssen einfach noch länger geduldig sein, sagt Gernot Westendorf.