„Aufgrund einiger Artikel und Leserbriefe in der letzten Zeit über den geplanten Multipark halten wir es für notwendig dem Eindruck entgegenzutreten, alle Anwohner in der näheren Umgebung würden den Multipark am Standort des Syltstadions kritisch sehen. Wir sind Anwohner und freuen uns auf den Multipark. Wir halten diesen Standort für einen idealen Standort, aufgrund seiner zentralen Lage mit der Nähe zur Innenstadt, zum Strand und zum Westküstenradweg.

Der Multipark soll ja endlich einmal ein Angebot besonders auch für Kinder und Jugendliche sein und gerade hier ist eine gute Erreichbarkeit gegeben zu Fuß, mit Fahrrad oder mit Skateboard. Auch ist hier die Möglichkeit eines sozialen Treffpunkts um die sportlichen Aktivitäten herum gegeben, z.B. zum Treffen, Zuschauen oder Abhängen. Am abgelegenen Pionierlager wird vermutlich niemand zufällig mal Vorbeischauen. Die Lage im Ort bietet aber auch die Möglichkeit der (positiven) sozialen Kontrolle: Man kann sich hier nicht alles erlauben, da man doch eher auch unter Beobachtung ist. Und auch Kinder können hier eher mal alleine ohne Eltern den Multipark aufsuchen. Am Pionierlager dürfte dies deutlich anders sein. Es käme ja auch niemand auf die Idee, einen neuen Kinderspielplatz irgendwo im Nichts außerhalb der Orte anzulegen, sondern er würde dort entstehen, wo die Kinder in der Nähe sind. Es beschleicht einen das Gefühl, dass alles, was man in Westerland nicht haben möchte, doch bitte am Pionierlager angesiedelt werden sollte (Multipark, Autoverladung, …).

Auch unter touristischen Aspekten bietet die zentrale Lage viele Vorteile. Immer wieder heißt es ja, das Sylt auch für ein jüngeres Publikum und auch für Familien attraktiver werden soll. Dies kann hier an diesem attraktiven Standort funktionieren und das vermutlich deutlich besser als am Pionierlager.

Vermutlich führt eine stärkere Nutzung des Gebietes auch zu mehr Auswirkungen wie z.B. Lärm oder Verkehr. Aber warum sollten diese Auswirkungen automatisch schlecht sein, man könnte sie auch positiv als „urbanes Leben“ bezeichnen und sollte dabei bedenken: Westerland ist keine Dorf. Vergessen sollte man auch nicht, dass dieser Bereich früher nicht so still und ruhig wie heute war. Einige erinnern sich sicherlich noch an die stärkere Nutzung des Syltstadions zu Verbandsligazeiten und auch des Schützenplatzes mit Jahrmarkt und Zirkus. Man kann also eher von einer Wiederbelebung dieses Gebietes sprechen.

Vergessen werden sollte auch nicht, dass bei einer Verlegung des Multiparks das Syltstadion ja weiterhin besteht und es vermutlich andere Gedanken zu einer Nachnutzung geben wird. Und vermutlich wird eine Nachnutzung eine Bebauung bedeuten, ob nun für Dauerwohnen oder auch (hoffentlich nicht) für touristische Zwecke. Und alle gegen den Multipark aufgeführten Argumente wie Lärm, Verkehr, Entwässerung oder Bauten vor der Dünenkulisse würden dann auch bei solchen Nachnutzungen auftreten und vermutlich sogar in deutlich stärkerer Form als durch den Multipark.

Die Entscheidungen zum Multipark und zu diesem Standort sind nach reichlicher Überlegung auf demokratischen Wege gefallen und deshalb sollte es hier jetzt auch (endlich )an die Umsetzung gehen! Nicht das unsere Kinder und Jugendlichen bei der Eröffnung schon zu alt sind, um ihn noch zu nutzen.“

 

Susanne und Lars Rohde mit Nommi, Janna und Lilith, Stephan Visser mit Bennet, allesamt Anwohner im Fischerweg