Regisseur Christoph Eder konnte am 4. September aufgrund des Bahnstreiks nicht vor Ort sein. Ein gelungener Kinoabend wurde es allemal. Sein Film ist ein flammender Appell für eine lebendige Demokratie, in der das Gemeinwohl und nicht das Einzelwohl im Focus politischer Entscheidungen stehen sollte. Der Film ist eine Aufforderung an uns Bürger, Entscheidungen in der Kommunalpolitik aufmerksam zu folgen und wenn nötig in der Politik mitzugestalten. Wir konnten sehen, dass es sich auszahlt dran zu bleiben, Stand zu halten und Ziele nicht aus den Augen zu lassen.
Für uns gilt weiterhin, die Umsetzung der fertigen Pläne für den Multipark Sylt Schritt für Schritt einzufordern. Der Multipark und der erste Bauabschnitt der Rollfläche auf 800 m2 ist gemäß einer Standort- und Machbarkeitsstudie im November 2019 einstimmig von der Kommunalpolitik beschlossen wurden. Der Entscheidung gingen drei Jahre intensiver Vorbereitungen und Diskussionen voraus. Jeder Bürger hatte Möglichkeiten sich zu äußern. Der Multipark ist in zig Ausschuss-Sitzungen und öffentlichen Workshops von allen Vereinen, dem Jugendzentrum, den Schulleitungen gewollt und von rund 700 Schülern nach Standortbefragung mehrheitlich bestätigt. Der gesamte Ablauf des Entscheidungsprozesses ist ein Musterbeispiel für eine funktionierende Demokratie. Wir erinnern daran, dass nach der Abstimmung im November 2019 den Zuschauern im proppevollen Sitzungssaal des Rathauses die Politik versprochen hat, dass der Multipark kommt.
Jedoch, auch nach 17 Monaten Bearbeitung des Bauantrags der Gemeinde beim Kreis Nordfriesland haben wir kein grünes Licht aus Husum erhalten. Im Auftrag finanzstarker Anlieger des Fischerwegs verhindert eine Anwältin mit immer neuen Eingaben einen Abschluss. Alle bisher vorgebrachten Einwände wie z.B. eine erst zu hohe Lärmschutzwand und damit Verbauung der Sichtachse zu den Dünen, Bemängelung der Lärmschutzberechnung, die Vertreibung des Kuckucks und zu wenig vorhandene Parkplätze am Schützenplatz….. . Alles bearbeitet und vom Kreis als Verhinderungsgrund abgewiesen. Übrig geblieben ist die Erfordernis einer erneuten Lärmschutzberechnung, bei der Erkenntnisse des Skateparks Scharbeutz verwendet werden sollen, da dieser Skatepark ebenfalls wie im Multipark in Ortbeton gebaut wurde. Darüber hinaus werden Messungen auf Ortbeton vorgenommen, damit eine genauere Berechnung der real zu erwartenden Lärmemissionen im kommenden Rollbereich des Multiparks möglich ist, denn aktuelle und gut verwendbare Richtlinien gibt es hierzu in Deutschland nicht. Mit einer Entscheidung vor Oktober ist nicht zu rechnen. Wir wünschen uns, dass dann zeitnah eine Entscheidung zugunsten des Bauantrags erfolgt und die Kommune mit der Ausschreibung beginnen kann, um eine geeignete Baufirma für den ersten Bauabschnitt zu finden. Aber wie wir hören, hat die Anwältin bereits eine Klage angekündigt. Das bedeutet weiteres Drehen an der Zeitschraube und untergräbt zunehmend den Glauben an politisch gefasste Beschlüsse unserer demokratischen Gremien.
Christoph Eder und seine Freunde von „Rügen rollt“ haben es nach Jahren intensiven Dranbleibens geschafft, ihren Skatepark zu realisieren. Sylt wird das auch schaffen und wir freuen uns schon auf Skatesessions auf Rügen und ….. mit ihnen im Skatepark des Multiparks Sylt.
Der sehenswerte Film „Wem gehört mein Dorf“ wird übrigens noch einmal am Dienstag, 14. September um 17:30 Uhr in der Kinowelt gezeigt.
Skateboarding Sylt e.V.